Das Hörspiel »Kalavryta« thematisiert ein als »Rachefeldzug« getarntes Massaker der deutschen Wehrmacht in der Gegend von Kalavryta, einer griechischen Kleinstadt im Norden der Peloponnes, im Jahr 1943. Viele hundert Zivilisten ab 14 Jahren wurden dort ermordet. Im Oktober 1943 waren rund 80 deutsche Soldaten bei Kalavryta gefangen genommen und später erschossen worden. Die 117. Jäger-Division begann daraufhin »schärfste Sühnemaßnahmen« und Vergeltungsaktionen gegen die Zivilbevölkerung. Diese hatten zur Folge, dass Kalavryta, weitere 22 Ortschaften sowie drei Klöster zerstört wurden, darunter das hellenische Nationalheiligtum Agia Lavra, wo 1821 der Überlieferung zufolge der Befreiungskrieg gegen das Osmanische Reich ausgerufen worden war. Nach Zählungen der Wehrmacht wurden 676 Zivilisten exekutiert. Die Plünderungen und Zerstörungen hinterließen Krankheiten und Hungersnot. Die Spuren dessen sind bis heute lebendig, was auch Anlass einer Reise von Hamburger Jugendlichen im Jahr 2017 war, die mit ihren Erfahrungen und einigen Klischees im Hörspiel ebenso zu Gehör kommen. Mit Klanglandschaften und verschiedenen Augenzeugenberichten erinnert das Hörspiel an die Ereignisse während des Zweiten Weltkriegs. Den erzählerische Rahmen bietet die Darstellung von Franzeska Nika, die das Massaker er- und überlebte und ihre Erlebnisse poetisch in Worte fasste.
Der griechische Ort Kalavryta steht stellvertretend für jene NS-Verbrechen, die bei Widerstand als »Vergeltungsaktionen« vor allem in Ost- und Südosteuropa ein flächendeckendes Instrument der nationalsozialistischen Besatzungspolitik waren.
Rolf Becker
Laura Cisneros
Julia Kümmel
Nikos Ritsikalis
Sabine Waffender
Sylvia Wempner
Emil Görtz
Lucia Grope
Jorina Happke
Anna von Hippel
Simon Jungnickel
Pascal Laakmann
Ntiimi Mwakalambo
Jana Winneg
Constantin Gröhn
Lasse-Marc Riek
ZAZA Uta Röttgers
Constantin Gröhn
Stephan Linck
Ulrich Schaarschmidt
Jana Winneg
Hagen Fleischer, Deutsche »Ordnung« in Griechenland 1941–1944, in: Loukia Droulia / Hagen Fleischer (Hgg.), Von Lidice bis Kalavryta. Widerstand und Besatzungsterror. Studien zur Repressalienpraxis im Zweiten Weltkrieg, Berlin 1999 (Nationalsozialistische Besatzungspolitik in Europa 1939–1945; 8), 151–224
Hagen Fleischer, Krieg und Nachkrieg. Das schwierige deutsch-griechische Jahrhundert, Wien u.a. 2020
Franzeska Nika, Kalavrita 1943. Augenzeugenbericht. Aus dem Griechischen von Constanze Lasson, Köln 1995
Hermann Frank Meyer, Kapitelentwürfe zum Buch »Von Wien nach Kalavryta«, Archiv des Instituts für Zeitgeschichte München
Argyris Sfountouris, Trauer um Deutschland. Reden und Aufsätze eines Überlebenden. Herausgegeben von Gerhard Oberlin, Würzburg 2015
Domna Samiou »In the heart of Kalavryta«, Album »Songs of History and Heroes«, 2007, Domna Samiou Greek Folk Music Association
Selofan »Verboten«, Album »Verboten«, 2014, North America (inc Mexico)
Constantin Gröhn / Lasse-Marc Riek (Feldaufnahmen, Soundscapes, Klangkompositionen)
Das »Holocaust-Museum« Kalavryta:
www.dmko.gr/de
Zur Jugendbegegnung des Projekts 2018:
agorayouth.com/2018/01/08/lebendige-geschichte
Ein persönlicher Artikel während der Griechenlandkrise 2015:
diablog.eu/unterwegs/constantin-groehn-kalavrita-eine-alte-schuld
Hier geht es zum Videotrailer für das Kalavryta Hörspiel
Unterstützt durch den Förderverein St. Johannis-Harvestehude, die Kirchliche Gedenkstättenarbeit Neuengamme|Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost und das Mahnmal St. Nikolai in Hamburg.
Die Projektgruppe dankt für die Förderung ihres Aufenthalts in Griechenland vom 17.–21. Oktober 2017: dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Förderverein St. Johannis-Harvestehude.
Für offene Gespräche und Diskussionen während ihres Aufenthalts: Jesuitenpater Prof. Michalis Roussos, Historiker Prof. Dr. Hagen Fleischer, Monika Frank von der Deutschen Botschaft in Athen, dem Vorsitzenden der Kalavrytaner in Athen Sotiris Tsenes, dem Bürgermeister von Kalavryta Giorgos Lazouras, den Zeitzeugen des Geschehens in Kalavryta und Roji Nikos Koliopoulos, Christos Antonopoulous sowie Michalis Grintzas, dem Abt des Kloster Ajia Lavra Herrn Evsebios, dem stellvertretenden Abt des Kloster Mega Spileon Herrn Kalinikos, dem Vorsitzenden des Kulturvereins Kalavryta Alexis Lechouritis, dem Vorsitzenden des Holocaust-Museums Kalavryta Christos Fotinopoulos.
Für Realisierungen von Live-Auftritten zum Hörspiel: der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg, dem Mahnmal St. Nikolai Hamburg, der Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Johannis-Harvestehude
Wir grüßen alle zusätzlichen Sprecherinnen und Sprecher der Live-Auftritte: Felicia Bandilla, Elisabeth Fussell, Ava Gebhardt, Suleiman Hussein, Felix Marx, Albert Koch, Sarah Laakmann, Magdalena Rahtgens, Oscar Rehders, Lasse Stiefel, Marlene Schellong sowie Simon Luthe.
Unser ganz besonderer Respekt gilt Ehrengard Schramm, geborene von Thadden, die bereits 1952 als Historikerin Griechenland und Kalavryta bereiste, obwohl die deutsche Gesandtschaft in Athen alle Informationen über die Ereignisse verweigerte. Später baute sie mit organisatorischem Beistand des Deutschen Frauenwerks ein Hilfswerk auf. 70 junge Kalavrytaner konnte sie zur Ausbildung in die Bundesrepublik bringen.
In Erinnerung an ihr fröhliches und energievolles Wesen sind die Gedanken der Teilnehmenden an der Jugendbegegnung 2017 in Kalavryta bei Alice Jenckel. Kurz nach der Rückkehr aus Griechenland verunglückte sie tödlich.
Ein Hörspiel nach Augenzeugenberichten
Unterstützt von der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg
Das Hörspiel »Kalavryta« thematisiert ein als »Rachefeldzug« getarntes Massaker der deutschen Wehrmacht in der Gegend von Kalavryta, einer griechischen Kleinstadt im Norden der Peloponnes, im Jahr 1943. Viele hundert Zivilisten ab 14 Jahren wurden dort ermordet. Im Oktober 1943 waren rund 80 deutsche Soldaten bei Kalavryta gefangen genommen und später erschossen worden. Die 117. Jäger-Division begann daraufhin »schärfste Sühnemaßnahmen« und Vergeltungsaktionen gegen die Zivilbevölkerung. Diese hatten zur Folge, dass Kalavryta, weitere 22 Ortschaften sowie drei Klöster zerstört wurden, darunter das hellenische Nationalheiligtum Agia Lavra, wo 1821 der Überlieferung zufolge der Befreiungskrieg gegen das Osmanische Reich ausgerufen worden war. Nach Zählungen der Wehrmacht wurden 676 Zivilisten exekutiert. Die Plünderungen und Zerstörungen hinterließen Krankheiten und Hungersnot. Die Spuren dessen sind bis heute lebendig, was auch Anlass einer Reise von Hamburger Jugendlichen im Jahr 2017 war, die mit ihren Erfahrungen und einigen Klischees im Hörspiel ebenso zu Gehör kommen. Mit Klanglandschaften und verschiedenen Augenzeugenberichten erinnert das Hörspiel an die Ereignisse während des Zweiten Weltkriegs. Den erzählerische Rahmen bietet die Darstellung von Franzeska Nika, die das Massaker er- und überlebte und ihre Erlebnisse poetisch in Worte fasste.
Der griechische Ort Kalavryta steht stellvertretend für jene NS-Verbrechen, die bei Widerstand als »Vergeltungsaktionen« vor allem in Ost- und Südosteuropa ein flächendeckendes Instrument der nationalsozialistischen Besatzungspolitik waren.
Rolf Becker
Laura Cisneros
Julia Kümmel
Nikos Ritsikalis
Sabine Waffender
Sylvia Wempner
Emil Görtz
Lucia Grope
Jorina Happke
Anna von Hippel
Simon Jungnickel
Pascal Laakmann
Ntiimi Mwakalambo
Jana Winneg
Constantin Gröhn
Lasse-Marc Riek
ZAZA Uta Röttgers
Constantin Gröhn
Stephan Linck
Ulrich Schaarschmidt
Jana Winneg
Das »Holocaust-Museum« Kalavryta:
www.dmko.gr/de
Zur Jugendbegegnung des Projekts 2018:
agorayouth.com/2018/01/08/lebendige-geschichte
Ein persönlicher Artikel während der Griechenlandkrise 2015:
diablog.eu/unterwegs/constantin-groehn-kalavrita-eine-alte-schuld
Hier geht es zum Videotrailer für das Kalavryta Hörspiel
Unterstützt durch den Förderverein St. Johannis-Harvestehude, die Kirchliche Gedenkstättenarbeit Neuengamme|Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost und das Mahnmal St. Nikolai in Hamburg.
Die Projektgruppe dankt für die Förderung ihres Aufenthalts in Griechenland vom 17.–21. Oktober 2017: dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Förderverein St. Johannis-Harvestehude.
Für offene Gespräche und Diskussionen während ihres Aufenthalts: Jesuitenpater Prof. Michalis Roussos, Historiker Prof. Dr. Hagen Fleischer, Monika Frank von der Deutschen Botschaft in Athen, dem Vorsitzenden der Kalavrytaner in Athen Sotiris Tsenes, dem Bürgermeister von Kalavryta Giorgos Lazouras, den Zeitzeugen des Geschehens in Kalavryta und Roji Nikos Koliopoulos, Christos Antonopoulous sowie Michalis Grintzas, dem Abt des Kloster Ajia Lavra Herrn Evsebios, dem stellvertretenden Abt des Kloster Mega Spileon Herrn Kalinikos, dem Vorsitzenden des Kulturvereins Kalavryta Alexis Lechouritis, dem Vorsitzenden des Holocaust-Museums Kalavryta Christos Fotinopoulos.
Für Realisierungen von Live-Auftritten zum Hörspiel: der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg, dem Mahnmal St. Nikolai Hamburg, der Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Johannis-Harvestehude
Wir grüßen alle zusätzlichen Sprecherinnen und Sprecher der Live-Auftritte: Felicia Bandilla, Elisabeth Fussell, Ava Gebhardt, Suleiman Hussein, Felix Marx, Albert Koch, Sarah Laakmann, Magdalena Rahtgens, Oscar Rehders, Lasse Stiefel, Marlene Schellong sowie Simon Luthe.
Unser ganz besonderer Respekt gilt Ehrengard Schramm, geborene von Thadden, die bereits 1952 als Historikerin Griechenland und Kalavryta bereiste, obwohl die deutsche Gesandtschaft in Athen alle Informationen über die Ereignisse verweigerte. Später baute sie mit organisatorischem Beistand des Deutschen Frauenwerks ein Hilfswerk auf. 70 junge Kalavrytaner konnte sie zur Ausbildung in die Bundesrepublik bringen.
In Erinnerung an ihr fröhliches und energievolles Wesen sind die Gedanken der Teilnehmenden an der Jugendbegegnung 2017 in Kalavryta bei Alice Jenckel. Kurz nach der Rückkehr aus Griechenland verunglückte sie tödlich.
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